Winter Williams

Von Bade, 9. Januar 2024
Kurzbeschreibung
Gefährungsgrad
vom Aussterben bedroht
Synonyme
Originalname der Sorte ist Williams d`Hiver
Reifezeit
Erntereif Mitte Oktober, lagerfähig bis maximal Februar.
Herkunft
Der Pomologe Andre Leroy hat, wie viele andere Obstliebhaber seiner Zeit, Kernaussaaten gemacht. Diese gab 1862 die ersten Früchte. Die Sorte wurde von ihm dann 1868 in Frankreich in den Handel gegeben. Näher Angaben dazu gibt es nicht. Wahrscheinlich hat er, den äußeren Merkmalen nach, die Sorte aus Kernen der Birne Williams Christ gezogen und sie daher so benannt.
Verbreitung
Obwohl die Sorte Winter Williams in verschiedenen europäischen Pomologie beschrieben wurde, ist sie scheinbar kaum in den Anbau gekommen. Schon 1886 schreibt Friedrich Lucas in den pomologischen Monatsheften: " merkwürdiger Weise hat sie sich viel weniger verbreitet als sie wert ist". In der freien Landschaft kommt sie so gut wie gar nicht vor, in Sammlungen, auch außerhalb von Deutschland, wird die Sorte erhalten.
Frucht
Eine gedrungen bis länglich birnenförmige Frucht, scheint variabel in der Form zu sein, einseitig eingeschnürt bis regelmäßig verjüngt, Querschnitt deutlich kantig, steht kaum, beulig, am Stiel abgeplattet, meist aber mit starkem Wulst der den Stiel auch 90 ° drückt, mit etwas hellbrauner Rostkappe, Stiel max. 1 cm lang, bis 6 mm dick, grünbraun, fleischig, Kelchgrube mitteltief und eng, stark rippig sodass fast jeder Kelch geknauscht ist, fleckig berostet, Kelch geschlossen, klein, nicht verwachsen, Schale hellgrün hellt spät auf, bereift, Df max. gehaucht, Kernhausachse offen, Kammern leicht abstehend, mit Nase. Die Kerne sind 9 x 4,5 mm groß und voll entwickelt. Das Fruchtfleisch ist weißlich, halbschmelzend bis schmelzend und vorherrschend süßlich.
Baum
Der Baum wächst mittelstark bis stark, bildet aufrechtstrebende Kronen und verzweigt sich gut. Die Blüte erscheint mittelspät bis spät, wodurch sie nicht sehr Spätfrostempfindlich ist. Sie setzt sich aus 6 einzelnen Blüten pro Blütenstand zusammen. Schorf zeigt sich wenig, aber die Blätter ist etwas anfällig für Sonnenbrand.
Verwechsler
Williams Christ sieht Winter Williams sehr ähnlich und ist fast nur durch die sehr unterschiedliche Reifezeit voneinander zu Unterscheiden. Dr. Jules Guyot ist auch so beulig, aber auch viel früher reif. Packhams Triumph gehört auch in diese Gruppe der Verwechslersorten und liegt in Reifezeit zwischen Winter Williams und Williams Christ. Marguerite Marillat hat auch meist einen zur Seite gedrückten Stiel, aber auch Deckfarbe, was bei Winter Williams normal nicht vor kommt.
Anbaueignung
Durch die lange Lagerfähigkeit, was bei im freien Stand ausreifenden Tafelbirne nicht so häufig vorkommt, für den extensiven Anbau zu empfehlende Sorte. Auch aufgrund der Baumgesundheit. Das süßlich milde Aroma entspricht den heutigen Geschmacksvorlieben, daher eventuell auch für den Erwerbsobstbau geeignet.
Winter Willimas
Kurzbeschreibung vollständig?
ja
Basisdaten
Obstart
Birne
Anbaubewertung
Anbauempfehlung
Selbstversorger
Streuobstwiese
Verwendung der Früchte
Frischverzehr
Literatur
Leroy, A. (1869): Dictionnaire de Pomologie. Tome II - Poires. Paris, Frankreich.S. 760
Autor (Red.): Titel. Pomologische Monatshefte. Stuttgart, Deutschland; Eugen Ulmer. 42 (1896)
Dahl, C. G.: Pomologi (1943): 2. Teil Päron och Plommon Stockholm, Schweden; Albert Bonniers. 1943, S. 151
Morettini, A.; Baldini, E.; Scaramuzzi, F.; Mittemperghjer, L. (1967): Monografia delle Principali Cultivar di Pero. Florenz.Italien. S. 402
Aigner, K.: Äpfel und Birnen (2013): Das Gesamtwerk. Berlin, Deutschland; Naturkunden. S. 406
Kennzeichnung (Spende o. ä.)
Alancri Stiftung