Prinzessin Marianne

Von Meye, 10. Januar 2014
Kurzbeschreibung
Gefährungsgrad
gefährdet
Synonyme
Salisbury, Boscs frühzeitige Flaschenbirne
Reifezeit
Mitte September bis Anfang Oktober
Herkunft
Die Sorte wurde wahrscheinlich von Jean Baptiste van Mons, dem berühmten belgischen Birnenzüchter, um 1800 in Brüssel gezogen, von hier gelangte sie 1818 zu A. F. A. Diel, der sie 1826 erstmals in Deutschland beschrieb, gleichzeitig hatte Diel eine Sorte Namens Salisbury von van Mons erhalten, die er 1832 unter diesem Namen beschrieb ohne zu merken, dass es sich um die Prinzessin Marianne handelte. So etwas ist damals durchaus öfter vorgekommen, van Mons hat bei seinen Reiserlieferungen immer wieder Dinge durcheinander gebracht oder vergessen die Sorten zu bezeichnen und Diel hat mehrfach ein und dieselbe Sorte teilweise sogar unter 3 Namen beschrieben, dies mag uns heute oberflächlig vorkommen, wer selber aber schon mal mehrere hundert Obstsorten gesammelt hat, weiß wie lange es manchmal dauern kann, bis man feststellt das zwei Sorten doch nur eine sind.
Verbreitung
Die Sorte ist zwar seit Anfang des 19ten Jahrhunderts bekannt, hat sich aber nicht besonders stark verbreitet, in die Empfehlungslisten des Pomologenvereins um 1900 hat sie es nicht geschafft. Heute findet man die Sorte noch in ganz Deutschland in Altbäumen vereinzelt vor, in Baumschulen ist die Sorte noch erhältlich.
Frucht
Die birnenförmige Frucht ist vor allen an der leichten Fünfkantigkeit zu erkennen, der Stiel ist lang, meist gebogen und geht oft mit einem Fleischringel in die Frucht über, teilweise wird der Stiel auch durch einen Fleischwulst zur Seite gedrängt, Oberfläche teils etwas beulig. Meist ist die ganze Frucht von einem feinen zimtfarbigen Rost überzogen. Die Kelchblätter stehen meist etwas ab sind kurz und am Grund verwachsen. Das Fleisch ist schmelzend, der Geschmack je nach Standort süß mit feiner Säure, auf kälteren Orten auch mehr Säurebetont.
Baum
Die Bäume bilden eine hoch-pyramidale Krone, das Wachstum ist in der Jugend stark, lässt aber im Alter nach.
Verwechsler
Boscs Flaschenbirne ist meist größer der Fleischring am Stiel fehlt und sie ist im Querschnitt nicht kantig, sondern rund außerdem reift sie eher Ende Oktober.
Anbaueignung
Eine ausgezeichnete unproblematische Herbstbirne, die gut für Streuobst und kühlere Lagen geeignet ist. Bringt hohe Erträge, hält leider nur kurz.
Prinzessin Marianne
Kurzbeschreibung vollständig?
ja
Basisdaten
Obstart
Birne
Pflückreife
September
Genussreife
September
Oktober
Abbildungen
Baum im Laub
Prinzessin Marianne
Baum in Blüte/Winter
Prinzessin Marianne
Triebe
Prinzessin Marianne
Standortansprüche
Bodenansprüche
breit anbaufähig
Klima/Höhenlage
auch Höhenlagen geeignet
Anbaubewertung
Anbaueignung
allgemein robust
Anbauempfehlung
Selbstversorger
Streuobstwiese
Verwendung der Früchte
Frischverzehr
Most
Trocknen
Ertragsverhalten
Ertragsverhalten
Alterniert oft, bringt dann aber gute Ernten.
Höhe
guter
Rhythmus
Neigung zur Alternanz
Beginn
früh
Literatur
Diel, A. F. A. (1828): Versuch einer systematischen Beschreibung in Deutschland vorhandener Kernobstsorten. Band 26 (5. Bändchen Äpfel-Birnen). Stuttgart, S. 38
Diel, A. F. A. (1832): Versuch einer systematischen Beschreibung in Deutschland vorhandener Kernobstsorten. Band 27 (6. Bändchen Äpfel-Birnen). Tübingen, S. 182
Jahn, F.; Lucas, E.; Oberdieck, J. G. C. (1860): Illustrirtes Handbuch der Obstkunde. Band 2. Birnen.Stuttgart, Nr. 269
Müller, J.; Bißmann, O, Poenecke, W. Schindler, Rosenthal, H. (1905-1934): Deutschlands Obstsorten, Birnen. Lieferung 9, Nr. 97
Krümmel, H.; W. Groh; G. Friedrich (1956-1960): Deutsche Obstsorten. Band Birnen. Berlin
Petzold, H. (1989): Birnensorten. 3. Auflage. Leipzig, Radebeul, S. 148