Premices de Marie Lesueur

Von Bade, 10. Januar 2024
Kurzbeschreibung
Gefährungsgrad
stark gefährdet
Synonyme
Poire Premices de Marie Lesueur
Reifezeit
Anfang Oktober bis Anfang November, im Kühllager bis Mitte Januar.
Herkunft
Im Jahre 1888 in Frankreich in den Handel gekommen und vom Züchter nach seiner Tochter benannt. Die Sorte ist nur sehr wenig in der Literatur beschrieben worden. Offen bleibt, wie und wann die Sorte entstanden ist. Zur Namensgebung schreibt C. Mathieu 1893 in den Pomologischen Monatsheften: "Leider hat sie (die Birne) einen Taufnamen erhalten, der dem deutschen Züchter und Liebhaber eine gewisse Anstrengung bereiten wird, ihn geläufig und flott heraus zu bringen, besonders wenn er des Französischem nicht mächtig ist."
Verbreitung
Der Verbreitungsgrad der Sorte ist erstaunlich und das, obwohl der Name in kaum einer Sortenliste oder Baumschulkatalog vorkommt und das bis in heutig Zeit. Dem Verfasser sind in Hessen Bäume in allen Altersklassen bekannt, aber keine Quellen dafür. Ebenso fand sich die Sorte in Sammlungen, wenn auch ohne Namen.
Frucht
Eine große kegelförmige Frucht, die sich regelmäßig zum Stiel verjüngt, deutlich kelchbauchig ist und steht. Sehr markant sind die 10 Rippen die als flache Kanten vom Kelch bis zum Stiel laufen. Die Stielgrube ist mitteltief, uneben, hellbraun berostet. Der Stiel bis 2 cm lang, 3 mm dick, braun, mit hellen Punkten und kann durch einen Wulst zur Seite gedrückt sein. Die Kelchseite ist deutlich rippig, die Grube mitteltief, eher eng, teils flächig oder nur in Sprenkeln berostet. Der Kelch ist klein, hochstehend, fast geschlossen. Die Grundfarbe ist erst grün und hellt dann weißlichgrün auf. Die Deckfarbe ist max. ein Hauch von rosarot, Rostnetze und Flecken finden sich. Das Kernhaus ist klein, schmal, die Kammern anliegend. Die Kerne sind meist gut ausgebildet 10 x 5,5 mm. Das Fleisch ist weißlich, halbschmelzend und vorherrschend süsslich.
Baum
Der Baum wächst mittelstark bis stark, kommt früh und regelmäßig in den Ertrag und ist sehr gesund. Die Verzweigung ist gut. Die Blüte erscheint mittelfrüh mit 7 Einzelblüten je Blütenstand.
Verwechsler
Durch die sehr markanten Rippen, kaum mit anderen Sorten zu verwechseln. Vielleicht noch mit Charles Ernest, wobei die Frucht gedrungener ist. Wenn die Rippen schwach ausfallen, durch die klobige Form und den öfter zur Seite gedrückten Stiel, mit Andenken an den Kongreß und Marguerite Marillat zu verwechseln. Beide aber wesentlich früher reif.
Anbaueignung
Insgesamt eine gesunde, schmackhafte Tafelbirne für die Streuobstwiese wie den Hausgarten.
Premices de Marie Lesueur
Kurzbeschreibung vollständig?
ja
Basisdaten
Obstart
Birne
Literatur
Autor (1891): Titel. Bulletins d`Arboriculture Organe du Cercle d`Arboriculture de Belgique. Seite 337
Autor (Mathieu C.): Titel. Pomologische Monatshefte. Stuttgart, Deutschland; Eugen Ulmer. 39 (1893) S. 116
Anonym (1935 - 1956): Nach der Arbeit. Ill. Wochenzeitung f. Garten, Sielung, Kleintierhaltung. Birnen. Wien, Österreich. Beilage Tafel 236
Kennzeichnung (Spende o. ä.)
Alancri Stiftung