Madame Favre

Von Meye, 11. Januar 2024
Kurzbeschreibung
Gefährungsgrad
vom Aussterben bedroht
Synonyme
Poire Souvenir Favre
Reifezeit
Pflückreife Anfang September, Genussreife Anfang bis Mitte September.
Herkunft
Die Sorte wurde von einem Herrn Favre, Präsident der Gartenbauabteilung, der Landwirtschaftsgesellschafft von Chalon-sur-Saone (Frankreich) aus einem Kern von Hardenponts Butterbirne gezogen. Die Aussaat erfolgte 1850, erste Früchte gab es 1857, 1860 wurde die Sorte in Dijon prämiert und ab 1863 von der Baumschule Perrier in Sennecey-le-Grand verbreitet. Der molekulargenetische Fingerprint bestätigt Hardenponts Butterbirne als Muttersorte.
Verbreitung
Hat sich wahrscheinlich hauptsächlich unter Liebhabern verbreitet, in Deutschlands Obstsorten wird sie sehr empfohlen, unklar ist ob sie auch im Erwerbsanbau war. Im Streuobst taucht die Sorte eher nicht auf. Heute findet sie sich fast nur in Sammlungen.
Frucht
Mittelgroß, flachkugelig bis leicht kreiselförmig. Im Querschnitt oft leicht kantig, manchmal auch oval. Stielgrube flach, weit, Stiel meist mit typischen Fleischknopf in Frucht übergehend, 25 - 30 mm lang, 2,5 - 3 mm dick leicht gebogen. Kelchgrube mitteltief bis tief, typisch weit, mit schwachen Falten. Kelch offen, Kelchblätter nach außen umgeschlagen, lange grün bleibend. Die Frucht steht. Grundfarbe hellt hellgelb auf, Deckfarbe wenn vorhanden ein schwaches orangerot. Achse geschlossen, Kammern klein ohne Nase, viele Kerne nicht gut ausgebildet, Kerne in der Breite etwas variabel 8,5 x 5 - 6. Fleisch schmelzend saftig, süß, von guten Standorten fein gewürzt.
Baum
Wuchs mittelstark bis stark, diploid, wenig empfindlich. Blüte mittelfrüh bis mittelspät, 7 Einzelblüten pro Blütenstand. Blatt: Mittelgroß, elliptisch, Basis spitz oder gerade, Blattrand schwach gesägt, Relief gewellt. Kaum anfällig für Blatt, Trieb und Fruchtschorf. Wenig für Birnengitterrost.
Verwechsler
Hochfeine Butterbirne: Ist etwas höher gebaut, die Kerne sind länger 9 : 4, Reifezeit Oktober.
Anbaueignung
Als wenig empfindliche und dabei recht schmackhafte Sorte breit anbaufähig, auch für Streuobstwiesen.
Madame Favre
Kurzbeschreibung vollständig?
ja
Basisdaten
Obstart
Birne
Anbaubewertung
Anbaueignung
allgemein robust
Anbauempfehlung
Selbstversorger
Liebhaber
Klein-/Hausgärten
Streuobstwiese
Verwendung der Früchte
Frischverzehr
Ertragsverhalten
Höhe
guter
Beginn
früh
Literatur
Liron de Airoles, J. (1862): Poire Souvenir Favre. Revue Horticole. Paris. S. 351
Lucas, E.; Oberdieck, J. G. C. (1879): Illustrirtes Handbuch der Obstkunde. Supplement Birnen. Stuttgart, Deutschland; Eugen Ulmer. Nr. 682
Müller, J.; Bißmann, O, Poenecke, W. Schindler, Rosenthal, H. (1905-1934): Deutschlands Obstsorten. Stuttgart, Deutschland; Eckstein und Stähle. Lieferung 25, Nr. 297
Kessler, H. (1948): Birnensorten der Schweiz. Bern, Schweiz; Verbandsdruckerei AG Bern. S. 18
Petzold, H. (1982): Birnensorten. 3. Auflage. Leipzig, Radebeul, Deutschland; Neumann. S. 142
Kennzeichnung (Spende o. ä.)
Bergischer Streuobstwiesenverein e. V.