Josephine von Mecheln

Von Meye, 27. Dezember 2018
Kurzbeschreibung
Gefährungsgrad
gefährdet
Synonyme
Josephine de Malines
Reifezeit
Dezember (in warmen Lagen und Jahren) sonst Januar bis Februar
Herkunft
Die Sorte wurde von Major Esperen 1829 oder 1830 in Mecheln aus Samen gezogen, die Eltern sind unbekannt, er benannte sie zu Ehren seiner Frau.
Verbreitung
Verbreitete sich nach der Zucht recht schnell, in Deutschland wird sie das erste mal 1856 von Dochnahl erwähnt. Eine erste richtige Beschreibung auf Deutsch erscheint 1866 im Illustrirten Handbuch für Obstkunde. Um die Jahrhundertwende 1900 wird die Verwendung im Erwerbsobstbau sowohl im Praktischen Ratgeber für Obst und Gartenbau als auch im Erfurter Führer für Obst und Gartenbau heiß diskutiert. Heute kommt die Sorte nur noch sehr vereinzelt in der Landschaft vor und Teilweise in Hausgärten und Sammlungen.
Frucht
Klein bis mittelgroß, Kreiselförmig steht gut. Mit typischer Rostkappe, Stiel kräftig in deutlicher Stielgrube oft etwas schief stehend, dann eine Fruchtseite etwas höher. Zum Stiel hin nur schwach oder gar nicht eingezogen. Kelchgrube flach bis mitteltief, mittelweit meist etwas berostet. Kelch offen, Blätter sternförmig aufliegend, am Grund verwachsen. Schale ohne Deckfarbe (laut Petzold soll auch gelegentlich schwach orange gehauchte DF vorkommen) Färbung gelblich-grün teilweise mit Netz- oder Figurenartiger Berostung. Kammern breit abstehend, Achse leicht geöffnet, Kerne gut ausgebildet mit deutlicher Nase 10 - 5, schwarzbraun. Fleisch mit leichtem Lachston, wird vollschmelzend, süß mit leichter Säure, sehr saftig leicht aromatisch. Hält sich auf dem Lager etwas.
Baum
Schwach bis mittelstark wachsend, blüht typisch an Fruchtruten am Ende daher nicht für eine Spaliererziehung geeignet.
Verwechsler
Esperens Herrenbirne: Reift deutlich früher (Anfang September), sehr süß, Stiel knospig, Kern 8 : 4
Anbaueignung
Für Liebhaber von Winterbirnen und Selbstversorger, bei guter Pflege auch für Streuobst, bedingt durch den schwächeren Wuchs auch für den Hausgarten.
Josephine von Mecheln
Kurzbeschreibung vollständig?
ja
Basisdaten
Obstart
Birne
Pflückreife
Oktober
Anfang November
Genussreife
Dezember
Februar
Standortansprüche
Bodenansprüche
breit anbaufähig
Anbaubewertung
Anbauempfehlung
Selbstversorger
Liebhaber
Verwendung der Früchte
Frischverzehr
Ertragsverhalten
Ertragsverhalten
Die Sorte ist relativ ertragssicher.
Literatur
Dochnahl, F.J. Der sichere Führer in der Obstkunde Band 2 Birnen Nürnberg 1856 Nr 493
Illustriertes Handbuch der Obstkunde Hrsg E. Lucas, J. G. C. Oberdieck, F. Jahn Bd 5 Birnen Ravensburg 1866 Nr.328
Deutschlands Obstsorten 3te Lieferung Farbabbildung Nr. 35
Kessler, H. Birnensorten der Schweiz Bern 1948 Farbabbildung
Koloc, R.: Wir zeigen Birnensorten Radebeul 1964 Farbabbildung
Petzold, H. Birnensorten Melsungen 1982 Farbabbildung