Diels Butterbirne

Von Meye, 25. März 2023
Kurzbeschreibung
Gefährungsgrad
gefährdet
Synonyme
Beurre Diel
Reifezeit
Ernte Mitte bis Ende Oktober, Reife November bis Dezember.
Herkunft
Der Sämling wurde um 1811 von Meuris, dem Obergärtner von Van Mons in dem Belgischen Dorf Perck bei Vilvorde aufgefunden und in die Baumschule aufgenommen. Van Mons widmete die Sorte Friedrich August Adrian Diel, dem bedeutensten Deutschen Pomologen, des frühen 19 Jahrhunderts.
Verbreitung
Ab ca. 1820 verbreitete sich die Sorte in Deutschland, spätestens ab 1874 war sie eine Standardsorte, da wurde sie bei der Versammlung Deutscher Pomologen für den allgemeinen Anbau empfohlen. Eine Standardsorte blieb sie bis Mitte des 20ten Jahrhunderts. Heute finden sich immer noch regelmäßig Altbäume der Sorte.
Frucht
Mittelgroß bis groß, kreiselförmig, dickbauchig zum Stiel kräftig eingezogen und kurz zugespitzt, öfter auch abgeplattet. Stielgrube bei stielseits abgeplatteten Früchten mitteltief bis tief, bei eher zugespitzten flach bis fehlend, mit kleiner strahlig auslaufender Rostkappe, die auch fehlen kann. Stiel 20 - 30 mm lang, 3 mm dick, braun, ohne Knospen, am Ende etwas verdickt. Spitze Früchte können auch einen einseitigen Wulst haben, der den Stiel etwas zur Seite drückt. Kelchgrube mittelweit, mitteltief mit schwachen Wülsten, meist mit einem größeren Rostklecks. Kelch halboffen, Blätter kurz, hornartig am Grund verwachsen. Grundfarbe zur Reife gelblich, keine Deckfarbe, Lentizellen sehr auffällig als feine Rostpunkte, die in einen netzförmigen oder flächigen Rost übergehen können. Achse leicht geöffnet, Kammern mit Nase, Kerne mäßig gut ausgebildet, geschwungen mit Nasenansatz 11:4,5. Fleisch weinsäuerlich, von warmen Standorten halbschmelzend leicht aromatisch, ansonsten eher grob oder rübig.
Baum
Starkwüchsig, triploid, bei Eintritt der Ertragsphase nachlassend, sollte regelmäßig verjüngt werden. Blüte mittelfrüh, 6 Blütenstände pro Knospe. Blatt eiförmig, länglich, Basis spitz, Blattrand gesägt, Relief eben.
Verwechsler
Amanlis Butterbirne reift bereits Anfang September, Minister Dr. Lucius hält maximal bis Mitte Oktober, Herzogin von Angouleme Kerne 9 : 4,5. Alexander Lucas, Kerne fast immer verkümmert, länglich.
Anbaueignung
Nur für warme Standorte und gute durchlässige Böden, ansonsten erhält man nur Rüben, die auch im Januar nicht reif werden. In der Pflanzung des Verfassers in Nordwestmecklenburg wurde die Sorte trotz guten Bodens nur 2018 und 2022 halbwegs genießbar.
Diels Butterbirne
Kurzbeschreibung vollständig?
ja
Basisdaten
Obstart
Birne
Pflückreife
Oktober
Genussreife
Anfang November
Dezember
Anbaubewertung
Anbaueignung
mäßig robust
Anbauempfehlung
Streuobstwiese
Verwendung der Früchte
Frischverzehr
Ertragsverhalten
Höhe
guter
Rhythmus
regelmäßiger Träger
Literatur
Diel, A. F. A. (1816): Versuch einer systematischen Beschreibung in Deutschland vorhandener Kernobstsorten. Heft 16 (Birnen 8). Frankfurt a. M., Deutschland; Andreäische Buchhandlung. S.70.
Jahn, F.; Lucas, E.; Oberdieck, J. G. C. (1860): Illustrirtes Handbuch der Obstkunde. Band 2. Birnen. Stuttgart, Deutschland; Ebner & Seubert. Nr.123
Lauche, W. (1882): Deutsche Pomologie. Birnen, 1. Band. Berlin, Deutschland; Paul Parey. Nr.34
Müller, J.; Bißmann, O, Poenicke, W. Schindler, O; Rosenthal, H. (1905-1934): Deutschlands Obstsorten. Stuttgart, Deutschland; Eckstein und Stähle. Lieferung 3, Nr. 32.
Petzold, H. (1982): Birnensorten. 3. Auflage. Leipzig, Radebeul, Deutschland; Neumann. S. 94
Kennzeichnung (Spende o. ä.)
Alancri Stiftung