Arenberg

Von Meye, 10. April 2014
Kurzbeschreibung
Gefährungsgrad
vom Aussterben bedroht
Synonyme
Arenbergs Butterbirne, Orpheline de Enghien, Aremberg, Colmar Deschamps
Reifezeit
Ende November - Anfang Januar
Herkunft
Die Sorte wurde vom Abt Deschamps in einem Waisenhausgarten in Enghien/Belgien gefunden und unter dem Namen Beurre d`Arenberg in Umlauf gebracht. Leider gibt es mit diesem Namen in den Historischen Werken eine große Verwirrung, da der Name Beurre d`Arenberg auch Hardenponts Winterbutterbirne bezeichnen kann, in Frankreich war dies durchweg so um die Namensverwirrung beizulegen wurde bei einem Kongress in Namur beschlossen die Sorte nach Ihrer Herkunft Orpheline de Enghien zu benennen, in Deutschland heißt die Sorte meist kurz Arenberg.
Verbreitung
Aus Belgien kam sie in Deutschland als erstes zu Diel, der sie dann weiter unter den Pomologen verbreitete. Eine große Verbreitung scheint die Sorte aber in Deutschland nicht gefunden zu haben. Nach 1880 taucht sie in keiner Deutschsprachigen Pomologie mehr auf und wird auch sicherlich kaum auf Altbäumen zu finden sein. Die Sorte hat durch Sammlungen überlebt, die im Erhalternetzwerk angebotenen Akzessionen stammen aus Wisley in England. In Baumschulen ist die Sorte nicht mehr erhältlich.
Frucht
Klein bis mittelgroß, Birnen bis Kegelförmig. Stiel sehr dick und fleischig oft von Wulst zur Seite gedrängt. Kelchgrube tief, eng bis mittelweit, in der Grube berostet. Schale fest, gelblichgrün, meist mit Rostfiguren oder Rostnetzen, kann auch stärker berostet sein. Achse hohl, Kerne groß, breit gut ausgebildet mit Nase 9:5,5 mm. Fleisch betont säuerlich mit etwas Süße, sehr würzig! Bringt für eine Tafelbirne erstaunlich viel Säure mit, Oberdieck hätte wahrscheinlich gesagt: Wird durch eine feine Fruchtsäure im Geschmack gehoben. Meist klein aber sehr intensiv im Geschmack!
Baum
Wächst in der Jugend mittelstark, kommt früh in Ertrag und sollte regelmäßig geschnitten werden, damit sie sich nicht zu schnell erschöpft. Die Bäume werden nicht besonders groß
Verwechsler
Wegen des dicken Stieles und der tiefen Kelchgrube kaum zu verwechseln.
Anbaueignung
Es ist fraglich ob die Sorte für Streuobstwiesen nicht zu schwach wächst, besser im Hausgarten bei guter Bodenpflege und regelmäßigem Schnitt, auch als Spindel auf Quittenunterlage (mit Zwischenveredelung, keine Graskonkurenz!)
Arenberg
Kurzbeschreibung vollständig?
ja
Basisdaten
Obstart
Birne
Pflückreife
Oktober
Genussreife
Anfang November
Januar
Abbildungen
Triebe
Arenberg
Standortansprüche
Klima/Höhenlage
benötigt geschützte Standorte
Anbaubewertung
Anbauempfehlung
Selbstversorger
Liebhaber
Verwendung der Früchte
Frischverzehr
Ertragsverhalten
Höhe
guter
Rhythmus
regelmäßiger Träger
Beginn
früh
Literatur
Diel, A. F. A. (1828): Versuch einer systematischen Beschreibung in Deutschland vorhandener Kernobstsorten. Band 26 (5. Bändchen Äpfel-Birnen). Stuttgart, Deutschland; F. G. Cotta. S.
Jahn, F.; Lucas, E.; Oberdieck, J. G. C. (1860): Illustrirtes Handbuch der Obstkunde. Band 2. Birnen. Stuttgart, Deutschland; Ebner & Seubert. Nr.167
Berghuis, S. (1868): Niederländischer Obstgarten. Vol. 2. Birnen und Steinobst. . Groningen, Niederlande; J. B. Wolters. S. 47
Leroy, A. (1869): Dictionnaire de Pomologie. Tome II - Poires. Paris, Frankreich.S. 490
Oberdieck, J. G. C. (1881): Deutschlands beste Obstsorten.Leipzig, Deutschland; Hugo Voigt. S. 269
Kennzeichnung (Spende o. ä.)
Alancri Stiftung