"Sandershausen"-AN

Von Bade, 25. März 2023
Kurzbeschreibung
Gefährungsgrad
vom Aussterben bedroht
Synonyme
Graue Herbstbutterbirne, Rote Dechantsbirne, diese Namen wurden fälschlicher Weise bei Mühl für die Sorte angegeben.
Reifezeit
Mitte bis Ende September bis Ende November.
Herkunft
Über 100 jährige Altbäume fanden sich in Nordhessen (Sandershausen bei Kassel und Vockerode am Meissner). Ein weiterer Baum muss wahrscheinlich in Süddeutschland gestanden haben, da die Sorte in Sortenausstellungen vorkam.
Verbreitung
Bisher sind nur drei Quellen der Sorte bekannt, daher lässt sich über die weitere Verbreitung nichts sagen.
Frucht
Mittelgroße, kegelförmige Frucht die deutlich kelchbauchig ist und steht. Meist ist sie nur leicht einseitig eingeschnürt und damit oft auch ungleichhälftig. Zum Stiel hin abgeplattet, z.T. aber mit flachen Wülsten versehen, die den Stiel oft in einem 45 ° Winkel drücken. Die Früchte haben eine strahlige Rostkappe die aber durch die gesamte Berostung der Frucht kaum auffällt. Markant sind die deutlichen Fleischringel, aus denen der Stiel hervorgeht. Dieser ist hellolivbraun bis leicht orangerot, zum Ende keulig verdickt und zwischen 3,5 bis 4,5 cm lang. Der Kelchbereich ist abgeplattet. Die Kelchgrube ist etwas variabel, meist aber weit und flach bis mitteltief und leicht uneben. Der Kelch ist mittelgroß, halboffen bis offen, hornig verdreht hochstehend, wollig, im Grunde nicht verwachsen. Die Schale ist samtig bis glatt, stumpf glänzend und trocken. Die Grundfarbe ist baumreif hellgrün, fällt aber wenig ins Auge wegen der durchscheinenden, die ganze Frucht überziehenden, olivfarbenen Berostung. Hellt ins Gold auf. Die karminrote Deckfarbe kann die Frucht bis zur Hälfte überziehen. Die Kernhausachse kann leicht geöffnet sein. Die Wände sind eng anliegend, mittelgroß und haben eine feine Nase. Die hellbraunen Kerne sind gut erhalten und 11 x 5 mm groß mit feiner Nase. Das Fruchtfleisch ist weiß gelblich, saftig, schmelzend und Süß feinaromatisch.
Baum
Für eine diploide Sorte wächst der Baum sehr stark und bildet aufstrebende Kronen.
Verwechsler
Vereinsdechantsbirne hat eine ähnliche Form, Gellerts Butterbirne kann ähnlich gefärbt sein.
Anbaueignung
Für Streuobstwiesen und den extensiven Landschaftsobst aufgrund der Wachstumskraft der Bäume und der Gesundheit der Früchte, sehr gut geeignete Sorte.
"Sandershausen"-AN
Kurzbeschreibung vollständig?
ja
Basisdaten
Obstart
Birne
Pflückreife
September
Genussreife
Oktober
Anfang November
Standortansprüche
Bodenansprüche
breit anbaufähig
Klima/Höhenlage
breit anbaufähig
Anbaubewertung
Anbaueignung
allgemein robust
Anbauempfehlung
Selbstversorger
Streuobstwiese
Verwendung der Früchte
Frischverzehr
Kochen/Braten
Ertragsverhalten
Höhe
guter
Rhythmus
regelmäßiger Träger
Beginn
mittel
Literatur
Mühl, F. (1999): Alte und neue Birnensorten. 2.Auflage, München, Obst- und Gartenbauverlag S. 76 falsche Abbildung zur Roten Dechantsbirne
Mühl, F. (2004): Alte und neue Birnensorten, Quitten und Nashi, 3.Auflage, München, Obst- und Gartenbauverlag S. 62 falsche Abbildung zur Grauen Herbstbutterbirne
Mühl, F. (2004): Alte und neue Birnensorten, Quitten und Nashi, 3.Auflage, München, Obst- und Gartenbauverlag S. 107 falsche Abbildung zur Roten Dechantsbirne