Synonyme
Sanders Bellefleur
Reifezeit
Die Ernte erfolgt etwa Ende September bis Anfang Oktober, wobei die Früchte windfest sind und oft noch lang am Baum hängen bleiben. Verwendbar sind sie bis etwa Dezember oder Januar, bei sehr guter Lagerung auch länger.
Herkunft
Der Schöne aus Elmpt entstand Ende des 19. Jahrhunderts im Dorf Elmpt (heute Gemeinde Niederkrüchten) im Kreis Viersen, wo der Baumschulbesitzer Gerhard Sanders (1867–1946) sie aus aus einem Samen der Sorte Limburger Bellefleur zog (lt. einer anderen Quelle aus Samen des Roten Bellefleur) und sie zunächst als Sanders Bellefleur benannte. Auf einer Obstausstellung 1921 in Doveren im Kreis Erkelenz wurde die Sorte dann in Schöner von Elmpt umbenannt. Die Sorte entwickelte sich für die Baumschule Sanders schnell zu einem Exportartikel, der vom Bahnhof Brüggen aus besonders in die ehemaligen deutschen Ostgebiete Nieder- und Oberschlesien geliefert wurde. Gefragt war der Baum vor allem wegen seiner Eigenschaft der späten Blüte, aufgrund derer Ertragsausfälle durch Spätfröste seltener zu erwarten waren. Das Geschäft mit dem Schönen aus Elmpt blühte vor allem in den 20er und 30er Jahren, bis es 1942 durch Kriegsumstände zum Erliegen kam (die Obstbaumschule Sanders bestand noch bis 1955 und wurde danach nur noch als reine Gärtnerei weitergeführt).
Verbreitung
Im Kreis Viersen und Umgebung ist der Schöne aus Elmpt heute noch gelegentlich in den Streuobstbeständen zu finden. Die Sorte wird heute noch in mehreren Baumschulen, z.B. Baumschule Angendohr in Brüggen, Morjan in Wegberg-Grambusch oder Plum in Heinsberg vertrieben. Reiser des Schönen aus Elmpt sind auch im Reisermuttergarten Bonn der ORG Wachtberg noch erhältlich.
Frucht
Früchte regelmäßig geformt, mittelgroß, hochrundlich bis hochrund kegelförmig (ähnlich Goldparmäne), ebenmäßig, im Querschnitt ziemlich rund, stielseitig wie gedrechselt. Deckfarbe orange rot, marmoriert, punktiert, verwaschen kurzstreifig, z. T. einzelne deutlich abgesetzte kurze Streifen. Schalenpunkte schattenseitig mittelgroß bis groß, berostet (oder hell), relativ auffallend, sonnenseitig (bei kräftiger Deckfarbe) in den Hintergrund tretend. Stielgrube eng bis mittelweit, mitteltief. Kernhaus klein (bis mittelgroß), stielnah, Kernhauswände ohren-oder bohnenförmig, grünlich, nicht oder vereinzelt gerissen; Achsenhöhle meist geschlossen. Kerne klein bis mittelgroß, 7 (-7,5) : 4,5 mm, mittel- bis dunkelbraun. Fruchtfleisch hell gelblich weiß, fest, mittelfeinzellig, deutlich verbräunend, mittlerer Saftgehalt, schwach gewürzt, vorwiegend säuerlich.
Baum
Der Baum des Schönen aus Elmpt ist mittelstark bis stark wachsend, bildet mittelgroße, hochkugelige Kronen, mit steil verzweigenden, außen unter Fruchtertrag herabhängenden Seitenästen.
Verwechsler
Allington Pepping, Alkmene, Goldparmäne
Anbaueignung
Die Sorte ist robust gegenüber Schorf, Krebs und Mehltau und anspruchslos bezüglich der Standort- und Bodenverhältnisse. Selbst auf sandigen oder kiesigen Böden kommt der Baum noch zurecht. Der Schöne aus Elmpt ist eine typische Wirtschaftssorte für die Pflanzung auf Obstwiesen und besonders für spätfrostgefährdete Lagen geeignet. Für Liebhaber vorwiegend säuerlicher Sorten kommt – gerade in obstbaulich ungünstigen Lagen – der Schöne aus Elmpt auch als ertragssichere Sorte für den Haus- oder Kleingarten in Frage.
Kurzbeschreibung vollständig?
ja