Königlicher Kurzstiel

Von Bade, 10. Januar 2020
Kurzbeschreibung
Gefährungsgrad
stark gefährdet
Synonyme
Roter Königlicher Kurzstiel, Court Pendu Royal, Court Pendu Plat, Court Pendu Rosat
Reifezeit
November bis März
Herkunft
Diel gibt 1804 an, "das er die Sorte bei keinem anderen Pomologen beschrieben gefunden hat". Er bekam die Edelreiser aus den Niederlanden zugeschickt. Diel Beschreibt die gleiche Sorte noch einmal 1816 unter dem Namen Rosenfarbiger Kurzstiel, Court Pendu Rosat. Diesmal bekam er die Reiser aus Metz. Die Verwirrungen sind wohl durch die verschiedenen Typen vom Court Pendu entstanden. In Belgien sind z. Z. mind. 5 verschiedenen Typen bekannt. Ob die Sorte schon von Knoop beschrieben wurde ist nicht sicher. Wimmer gibt an, das die Sorte schon seit 1536 bekannt ist. Genaueres lässt sich wohl heute nicht mehr festlegen.
Verbreitung
Der Königlicher Kurzstiel taucht in Altbeständen immer mal wieder auf, wenn auch selten. Im Amt Neuhaus, Landkreis Lüneburg, wurden davon mehrere Hundert Bäume nachgepflanzt, aufgrund einer Baumlieferung aus Belgien.
Frucht
Plattrunder mittelgroßer Apfel der schon durch sein Form auffällt. Die Farbgebung kann bei den verschiedenen Typen variieren, allen gemeinsam ist aber eine mehr oder minder starke Berostung auf der Frucht. Der Stiel ist meist kurz und verbleibt innerhalb der Grube. Typisch ist die sehr weite, schüsselförmige Kelchgrube in der sich ein offener Kelch befindet. Das anfangs feste Fruchtfleisch ist weinsäuerlich und würzig aromatisch. Beim Lagern tritt der Zuckergehalt hervor und die Früchte beginnen zu schrumpeln.
Baum
Der Baum wächst mittelstark und fällt durch das sehr dunkle Laub auf. Aufgrund der Neigung viel kurzes Fruchtholz zu bilden, auch für die Spalierobsterziehung geeignet.
Verwechsler
Grauer Königlicher Kurzstiel, verschiedene andere Kurzstiele, Reinet de France
Anbaueignung
Für den Hausgarten wie den extensiven Obstbau auf Streuobstwiesen gleichermaßen geeignet.
Königlicher Kurzstiel
Kurzbeschreibung vollständig?
ja
Basisdaten
Obstart
Apfel
Pflückreife
Oktober
Genussreife
Ende November
März
Abbildungen
Triebe
Königlicher Kurzstiel
Anbaubewertung
Anbauempfehlung
Selbstversorger
Liebhaber
Klein-/Hausgärten
Streuobstwiese
Verwendung der Früchte
Frischverzehr
Most
Trocknen
Ertragsverhalten
Höhe
mäßiger
Rhythmus
regelmäßiger Träger
Beginn
mittel
Literatur
Diel, A. F. A. (1804): Versuch einer systematischen Beschreibung in Deutschland vorhandener Kernobstsorten. Heft 10 (Äpfel 6). Frankfurt a. M., S. 146
Diel, A. F. A. (1816): Versuch einer systematischen Beschreibung in Deutschland vorhandener Kernobstsorten. Heft 20 (Äpfel 12). Frankfurt a. M., S. 171
Jahn, F.; Lucas, E.; Oberdieck, J. G. C. (1859): Illustrirtes Handbuch der Obstkunde. Band 1. Stuttgart, Nr. 68
Berghuis, S. (1868): Niederländischer Obstgarten. Vol. 1. Groningen, Nr. 74
Leroy, A. (1873): Dictionnaire de Pomologie. Band 3, Äpfel I. Paris, S. 123
Müller, J.; Bißmann, O, Poenecke, W. Schindler, Rosenthal, H. (1905-1934): Deutschlands Obstsorten , Lieferung 7, Nr. 84
Kennzeichnung (Spende o. ä.)
Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung und Verein Konau 11 - Natur e. V.