Gelber Richard

Von Meye, 16. April 2014
Kurzbeschreibung
Gefährungsgrad
gefährdet
Regionalsorte
ja
Synonyme
Grand Richard, Großer Richard, Körchower Grand Richard
Reifezeit
September bis Dezember
Herkunft
Erstmals erwähnt wird die Sorte von Heinrich Behrens (1855) in seinem Katalog der Travemünder Baumschule als Grand Richard, er gibt an das die Sorte aus Mecklenburg stammt, hier wird sie auch heute noch vielfach so genannt. Der heutige Name stammt wahrscheinlich von Flotow (1856). Kliefoth (1857) gibt an, dass sein Vater um 1800 bereits Früchte davon bekommen hatte, die Sorte aber nicht wiederfinden konnte, erst als er eine Pfarrerstelle in Körchow bei Witttenburg ( Mecklenburg) antrat begegnete er der Sorte 1814 wieder und veredelte die Sorte, sie verbreitete sich schnell im Wittenburger; Hagenower und Ludwigsluster Raum. Kliefoth streitet in seinem Artikel energisch für den Namen Körchower Grand Richard und meint das in Mecklenburg Niemand der Sorte Ihren Namen nehmen könne. Er hatte recht auch heute über 160 Jahre später heißt die Sorte in Mecklenburg immer noch Grand Richard!
Verbreitung
Lauche bemerkt (1882), dass die Sorte 1882 in Mecklenburg allgemein sei, ansonsten aber noch wenig verbreitet. Auf seien Empfehlung hin, wurde sie 1874 in Trier in die Liste der 50 allgemein zu empfehlenden Apfelsorten, des Deutschen Pomologenvereins aufgenommen. Heute ist die Sorte in Mecklenburg noch regelmäßig in Altbäumen zu finden, ansonsten kommt sie vereinzelt vor. In Baumschulen ist die Sorte noch erhältlich.
Frucht
Die Mittelgroße, hochkegel- leicht Glockenförmige Frucht ist im Querschnitt schwach kantig, Stielseits mit einem typischen grobschuppigen Rostklecks. Die Anfangs weißlich grüne Grundfarbe hellt typisch ungleichmäßig auf es ergeben sich oft viele weißliche Flecken. Die Früchte sind am Baum schwach weißlich bereift. Eine leichte hauchartige Deckfarbe kann auftreten ist aber selten. Das weiße Fleisch ist mittelsaftig und feinaromatisch, mit einem ganz eigenen vorzüglichen Geschmack. Kerne 8:4 Kastanienbraun, stark zugespitzt.
Baum
Er wächst mittelstark und bildet hochkugelige Kronen.
Verwechsler
Golden Delicious hat eine dünnen langen Stiel und hat nicht die weißlichen Flecken.
Anbaueignung
Leider ist die Sorte stark Schorfanfällig und sollte nur in Windoffenen Lagen angepflanzt werden. Laut Müller, Bißmann sollte die Sorte nur in der Norddeutschen Tiefebene am besten in Küstennähe angebaut werden und benötigt immer feuchten Boden. Demnach soll sich in Süddeutschland der Geschmack nicht so gut entwickeln. Die Früchte hängen nicht besonders fest am Baum, ein Sturm Anfang bis Mitte September und 2/3 der Ernte liegt unten. Der Ertrag setzt spät ein und ist nie hoch, wer ihn pflanzt wird aber mit dem ausgezeichneten Geschmack belohnt.
Gelber Richard
Kurzbeschreibung vollständig?
ja
Basisdaten
Obstart
Apfel
Pflückreife
Ende August
September
Genussreife
Ende August
Dezember
Abbildungen
Triebe
Gelber Richard
Standortansprüche
Bodenansprüche
braucht spezielle Bodenbedingungen
Bodenbedingungen
feucht
Klima/Höhenlage
nur für gut durchlüftete Lagen
Anbaubewertung
Anbaueignung
braucht besondere Bedingungen
Anbauempfehlung
Selbstversorger
Liebhaber
Klein-/Hausgärten
Streuobstwiese
Verwendung der Früchte
Frischverzehr
Trocknen
Brennen
Ertragsverhalten
Höhe
mäßiger
Rhythmus
regelmäßiger Träger
Beginn
spät
Literatur
Behrens, H. (1855): Beschreibendes Verzeichnis einer Auswahl von Obstsorten in den Baumschulen des Travemünder Seebades bei Lübeck. Lübeck, Deutschland. S. 11
Flotow v.,G. 2 (1856) Monatschrift für Pomologie & Praktischen Obstbau. Stuttgart, Deutschland; Köhler. S. 213
Kliefoth, E. H. 3 (1857): Der Körchower Grand Richard in Mecklenburg. In Monatschrift für Pomologie & Praktischen Obstbau. Stuttgart, Deutschland; Köhler. S. 105
Lauche, W. (1882): Deutsche Pomologie. Äpfel, 1. Band. Berlin, Nr. 45
Müller, J.; Bißmann, O, Poenecke, W. Schindler, Rosenthal, H. (1905-1934): Deutschlands Obstsorten , Lieferung 4, Nr. 47
Kennzeichnung (Spende o. ä.)
Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung und Verein Konau 11 - Natur e. V.