Grevenbroicher Knorpelkirsche

Von Bann, 27. November 2014
Kurzbeschreibung
Gefährungsgrad
stark gefährdet
Reifezeit
Die Reifezeit liegt in der 6. - 7. (-8.) Kirschwoche. Die Früchte reifen langsam und etwas folgernd und können über einen Zeitraum von 14 Tagen geerntet werden.
Herkunft
Die Grevenbroicher Knorpelkirsche ist eine Züchtung des Obstzüchters Diedrich Uhlhorn jun., Grevenbroich, in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts entstanden. Uhlhorn sandte Edelreiser seiner Züchtung 1904 auch an den Provinzial-Obstgarten Diemitz bei Halle/ Saale, wo das damalige deutsche „Nationalsortiment“ getestet wurde.
Verbreitung
Am Niederrhein selbst konnten bisher im Streuobst noch keine Altbäume der Grevenbroicher Knorpelkirsche wiederentdeckt werden, dafür jedoch an Standorten in Westfalen und Nordhessen, wo die Sorte aufgrund von Fruchtsteinvergleichen mit Fruchtsteinen in der historischen Sammlung im Bundessortenamt als Grevenbroicher Knorpelkirsche identifiziert werden konnte.
Frucht
Die Frucht ist mittelgroß, 21 : 22 : 18 mm (Länge : Breite : Dicke)Dunkelgelb mit leuchtend roter, glänzender Deckfarbe, vollreif fast ganz rot. Fruchtform -Stumpf-herzförmig, teils hochgebaut, teils auch breiter, oben und unten abgeplattet, so dass die Frucht etwas „rechteckig“ erscheint, stempelseitig mittig manchmal etwas eingezogen. Flache, d.h. in der Seitenansicht schmale Frucht. Bauch typisch abgeflacht, Bauchnaht verläuft manchmal über die ganze Fläche in einer Furche, oft ist sie auch nur stempel-oder stielseitig eingekerbt. Fruchtfleisch -Hellgelb, sehr fest und knorpelig, aromatisch („ananas-ähnlich“), mäßig saftig. Platzfestigkeit - Gering bis mittelhoch.
Fruchtstein
Mittelgroß; 11 : 7 : 9 bis 12 : 7,5 : 9,5 mm (Länge : Breite : Dicke). Seitenansicht: Fruchtstein oval, asymmetrisch, stielseitig mit „Häkchen“, Stielseite zum Rücken hin abfallend („hängende Schulter“). Vorderansicht: Fruchtstein ausgeprägt mittelbauchig, Bauchwulst mittelbreit, auch schmaler, äußere Seitenkanten schwach oval, Mittelkamm oft hervortretend.
Baum
Der Baum der Grevenbroicher Knorpelkirsche wächst stark und bildet eine kugelige oder pyramidale, mitteldicht verzweigte Krone. Die Seitenäste verzweigen schräg aufrecht, das Seitenholz im äußeren Kronenbereich zum Teil hängend. Die Baumgesundheit der Sorte lässt sich aufgrund des hohen Alters der noch existierenden Bäume nicht sicher beurteilen. Die Bäume scheinen etwas anfällig für Monilia zu sein. Die Belaubung ist locker, mittelgrün und mäßig gesund. Die Blüte zeitigt im Frühjahr mittelfrüh, der (schwach rötliche) Blattaustrieb erfolgt meist erst nach der Blüte.
Verwechsler
Verwechsler - Große Prinzessin (in der 5. KW reifend)
Anbaueignung
Die Sorte gehört zu den spätest reifenden der hellen, „rotbunten“ Süßkirschsorten. Für den Erwerbsobstbau sind helle Kirschen heute kaum noch gefragt. Mit ihren festen, fast harten und lang haltbaren Früchten ist die Grevenbroicher Knorpelkirsche jedoch nicht nur züchterisch interessant, sondern ermöglicht dem Selbstversorger und Kirschliebhaber eine Verlängerung der Kirschenzeit.
Süßkirsche Grenvenbroicher. Bildautor: Annette Braun-Lüllemann
Kurzbeschreibung vollständig?
ja
Basisdaten
Obstart
Süßkirsche
Abbildungen
Baum im Laub
Süßkirsche Grenvenbroicher. Bildautor: Hans-Joachim Bannier
Anbaubewertung
Anbaueignung
Die Sorte gehört zu den spätest reifenden der hellen, „rotbunten“ Süßkirschsorten. Für den Erwerbsobstbau sind helle Kirschen heute kaum noch gefragt. Mit ihren festen, fast harten und lang haltbaren Früchten ist die Grevenbroicher Knorpelkirsche jedoch nicht nur züchterisch interessant, sondern ermöglicht dem Selbstversorger und Kirschliebhaber eine Verlängerung der Kirschenzeit.
Anbauempfehlung
Selbstversorger
Verwendung der Früchte
Einkochen
Kennzeichnung (Spende o. ä.)
LVR-Netzwerk Umwelt/Biologische Stationen Rheinland