Geisepitter

Von Bann, 27. November 2014
Kurzbeschreibung
Synonyme
Camper Rote, Bornhofener, Dicke Rote
Reifezeit
Sie reift bereits in der 1. - 2. Kirschwoche, erreicht jedoch ihre volle Reife erst in der 2.- 3. Kirschwoche, etwa Mitte Juni, und muss dann alsbald verbraucht werden.
Herkunft
Die im Rheinland vor allem am Mittelrhein, aber auch bis in den Raum Bonn und denRhein-Sieg-Kreis noch recht verbreitete Süßkirschsorte Geisepitter soll Ende des 19. Jahrhunderts am Mittelrhein entstanden sein. Benannt ist sie nach dem Obstbauern Peter Geiß aus Kamp-Bornhofen (bei Boppard), der sie zuerst angebaut haben soll.
Verbreitung
Um 1900 scheint die Sorte am Mittelrhein bereits eine relativ große Verbreitung gehabt zu haben, teils auch unter den Namen Camper Rote, Bornhofener oder Dicke Rote. In der „Rheinischen Monatsschrift für Obst-, Gemüse- und Gartenbau“ vom August 1914 ist die Geisepitter als eine der fünf häufigsten Lokalsorten dieses Gebiets genannt. Auf den großen Kirschenschauen in Koblenz 1928 war sie die am meisten eingelieferte Süßkirschsorte, „jedenfalls eine recht wertvolle Handelssorte, die den Platz bezahlt macht, worauf sie steht“ (Rhein. Monatsschrift 1928, Heft 8, S. 181 ff.).
Frucht
Die Frucht ist mittelgroß, 22 : 22 : 20 mm bis 23 : 23,5 : 22 mm ( Länge : Breite : Dicke). Färbung -Zu Reifebeginn gelb, sonnenseitig gerötet. Vollreif gänzlich leuchtend rot. In der beginnenden Reife hell gestrichelte Lentizellen (in der Vollreife zurücktretend). Form variabel, meist unregelmäßig beulig, schmaler oder breiter abgerundet herzförmig. Stielseite: Stielgrube tief, mittelweit. Zur Bauchseite weit und variabel flach bis tief eingesenkt („weite Schultern“), zum Rücken hin flach eingesenkt. Bauchseite: Variabel, stempelseitig meist mit Nahtwulst, oft auch Nahtwulst über gesamte Bauchseite, andere Früchte dagegen bauchseitig ebenmäßig. Rückenseite: Gerundet oder mit deutlicher Rückenfurche, diese meist heller gefärbt. Stempelseite: Stempelpunkt klein bis mittelgroß, in einem (variabel flacheren oder tieferen) Grübchen, meist hinter der Fruchtspitze. Seitenansicht: Mitteldick, stielbauchig, meist zur Stempelseite deutlich verjüngt. Stiel -Mittellang, 4 (-5) cm, grün. Stielansatz fruchtseitig („Stielteller“) mittelgroß, meist grün. Fruchtfleisch -Weißgelblich, saftig, deutlich säuerlich, etwas wässrig, geringes Aroma, erst in der 2.-3. Kirschwoche ausgereift. Frucht bzw. Fruchtschale sehr weich, gering transportfähig.
Fruchtstein
Mittelgroß, 12 : 8 : 10,3 mm (Länge : Breite : Dicke). Seitenansicht: Fruchtstein umgekehrt eiförmig, asymmetrisch, mit deutlichem Stielansatz „Häkchen“. Vorderansicht: Ebenfalls umgekehrt eiförmig, stielbauchig. Bauchwulst mittelbreit, unten etwas abgeflacht, während die mittleren Kanten zum Stielansatz hervortreten. Äußere Begrenzungslinien schwach oval laufend.
Baum
Der Baum der Geisepitter wächst mittelstark, später schwach, mit schräg oder steil aufrecht winkelnden Seitenästen und außen leicht abhängendem Fruchtholz. Er bildet eine nur mittelgroße, pyramidale, relativ dicht verzweigte, teils etwas schirmartige Krone. Ihr nur mittelstarker bis schwacher Wuchs kommt dem heutigen Wunsch nach kleineren Baumkronen entgegen.
Verwechsler
Maibigarreau, Kronprinz von Hannover
Süßkirsche Geisepitter. Bildautor: Annette Braun-Lüllemann
Kurzbeschreibung vollständig?
ja
Basisdaten
Obstart
Süßkirsche
Abbildungen
Baum im Laub
Süßkirsche Geisepitter. Bildautor: Annette Braun-Lüllemann
Anbaubewertung
Anbaueignung
Wie auch andere frühreifende rotbunte Sorten wird die Geisepitter kaum von der Kirschfruchtfliege befallen.
Kennzeichnung (Spende o. ä.)
LVR-Netzwerk Umwelt/Biologische Stationen Rheinland